Brief des Markgrafen Heinrich des Erlauchten - 1251

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreieinigkeit - Amen.

Wir, Heinrich von Gottes Gnaden, Markgraf von Meißen und der Ostmark, Landgraf Thöringens und Pfalzgraf der Sachsen für alle in Ewigkeit. Weil der Schöpfer des Universums, der der Fürst der Könige der Erde ist, gewollt hat, dass wir zur Würde der obersten Gewalt gnädig erhöht werden, wie wir darauf hoffen, dass damit nicht allein unter Freigiebigkeit unseres Schutzes jeder einzelne zur Kirche gehörende Gläubige sich freuen möge, sondern in Wahrheit darauf, dass wir mit klugem Einsehen die Aufgabe zur Ausführung denjenigen gebe, die für uns zum ewigen Heil beitragen und dadurch der Religionseifer und hochherziges Gotteslob vermehr werden mögen.


Deshalb, da unter allen Orden der heiligen Religion, die die Tugend und Weisheit Gottes am Firmament der kämpfenden Kirche wie leuchtende Sterne gesammelt hat, der Zisterzienserorden klarer als die Sonne leuchtet und an Strenge der Religion, an Leidenschaft der Hingabe, an Herrlichkeit der Liebe und an Größe aller Tugenden alle übrigen weit übertrifft, haben wir, die wir von ihrer Liebe geführt worden sind, zur Vergebung unserer Sünden und auch wegen des Heils unserer Seelen, nämlich der süßen Erinnerung wegen, der Constanze, unserer einseitigen Ehefrau, und der frommen Erinnerung unserer Mutter Jutta, aber auch unseres Vaters und aller unserer Vorfahren, zu Ehren Gottes und seiner frömmsten Mutter Maria als Stifter mit freimütigem Gelübde, veranlasst, dass das Kloster der Frauen des vorher erwähnten Zisterziensserordens auf dem Boden unseres Besitzes bei unserer Stadt Grimma in der Merseburger Diöcese errichtet werden soll, damit nach der Regel des heiligen Benedict die Vorschriften, die Gewohnheiten und auch die Visitationen des oben erwähnten Zisterzienserordens im vorhergesagten Kloster für immer und ewig hochgeachtet werden sollen. Die Äbtissin aber und der Konvent mögen sich an sich selbt, in der Klostergemeinschaft, an den Besitzungen und an allen Privilegien, sowohl dem Steuererlass als auch den dem Zisterzienserorden zustehenden Freiheiten für immer freuen und sie genießen.


Aber zur größeren Sicherheit bestimmen wir, dass die Güter, die das Kloster hat und gegenwärtig besitzt, mit ihrem Namen aufgeführt werden soll:
Die Parochie in Wessnig und die Kirche in Torgau mit all ihren Filialen - nämlich: Losswie, Klitzschen, Melpitz, Gräfendorf, Zinna, Welsau, Süptitz, Staritz, Lausa, Zwethau, Rosenfeld, Döbrichau, Arzberg, Löhsten, Zschachow, die Parochie in Altbelgern - nämlich: Uebigau, Falkenberg, Markraphendorf, Blumenberg, Grassau, Kossdorf, Saxdorf, Bönitz, Pollwitz bei Dommitzsch, Beckwitz mit allen, was sich bis zu den aufgeführten Kirchspielen erstreckt. Über dem Ort Polluwiz und dem See der bei Loskewitz liegt.


Folgendes gehört aber auch zu den erwähnten Parochien: Der Zehnte in Weznik von bestimmten Feldfrüchten, in Scachowe die Zehnten von 3 Hufen, in Klitzsene die Zehnten von bestimmten Feldfrüchten und in Begenowiz 2 Scotti (Zinsen), dieses ist der Zins in Torgau: Meseritz mit Mühle und all seinen Strauchfrüchten, Pollewiz mit aller Frucht, der See bei Knose.


Auch geben folgende Dörfer Mötten (8,75 l - Getreidemaß), Turgowe (Torgau), Cinna (Zinna), Niendorph, Benke, Strupewitz, Neseritz, Iserkote, Bonewitz, Kalewiz, Borc, Welkanewitz, Cranekowe, Wesenik, Lusene, Borkatiz, Koweriz, Rosenvelt (Rosenfeld), Cekeriz, Scahowe, Crenewitz, Grautiz, Rodewiz, Kukeliz, Rossin, Doberchowe, Bekewitz, Cosmatiz, Priz, Pietele, Tristewitz, Crisow, Vlnewe, Petiz, Zvetmariz, Nichtewiz, Wisiz, Kolsowe (Kölsa).

Das sind die Zehnten, die zu Altbelgern gehören. Stariz von 3 Hufen, Bauriz den Zehnten von bestimmten Feldern, Stele von 3 Hufen und Scotti und ein Mötte Korn, Lengendorph von 5 Hufen, Coteliz den Zehnten von bestimmten Äckern, Stariz den Zehnten von bestimmten Äckern, ebenso den Zins von den genannten Kirchen in zwei Dörfern Belgern und Gosztanewitz 6 Mark weniger - Markt, in der Münze Belgern 7 Schilling, außerdem 4 Pfennig und 1 Mötte Weizen.


Folgende Dörfer geben Mötten: Sydewiz, Uz, Plote, Koteliz, Uls, Bauriz, Treskowe, Lubrose, Delewiz, Kacsiz, Ulz, Wettersow, Bukewiz, Magnum und Parvum, Spudewiz, in Nisene 7 Mötten der Wächter (?), Bonz, Gosztanewiz, Bresewiz, in Altbelgern von 5 Hufen 2 Mötten und eine in den Dörfern Vbegowe, Valkenberch, Kywiz, Rodechowe, Dobrene, in Maquardesdorph, Beiersdorph, Koboldisdorph, Boyniz, Niendorph, Sanwort, Schusen, Louose, Blumenberch, Regersnest, Monichisdorph, Wencendorph, Costinsdorph, Lengendorph, Hoendorph, Cunradisdorph, Nakisdorph, Cunigisdorph, Heyde, Stele, Mertinskirche, Brotewiz, Kanigwiz, Bore, Cunowe, Zvetiz, Meinartiz, lesere, Mulbere, in Altenaa die Hälfte von Mark von einem Hufen. Ebenfalls die Parchochie Grimma mit ihren Filialen Parda, Greden und allem, was dazu gehört, in Seligistat 4/2 Talente (Währungseinheit: Pfund). Damit aber dem oben genannten Konvent wegen der öffentlich bekanntgemachten Schenkungen in Zukunft nicht irgend eine Frage von Neuem entstehen kann, haben wir selbst die vorliegende, deshalb geschriebene und bestätigte Urkunde zum Schutz gegeben.


Das ist verhandelt worden bei den Grimmaern Anno Domini 1251 am Tage vor Laurentius (9. August). Die Zeugen dieser Schenkung und Stiftung sind: Alber, Burggraf von Lyznik, Albert, Burggraf von Dewin und Heinrich, sein Sohn, Albert von Borne, unser Truchseß, die Brüder Rudopf und Conrad von Luppe, Gunther von Kiczschere, Reinhard von Muschewiz, Burghard von Dewin, Werner von Ertmansdorf, Gunther von Hugewitz, die Brüder Johannes und Gebehard von Brandeis, Magister Christoph, unser Hofnotar, Johannes, der Kaplan, Arnold, der Schreiber von Born, Gerlaus von Clinga, Heinrich, der Sohn Friedrichs, Theodor von Embeck, Theodor, der Schreiber von Grimma und viele andere Vertrauenswürdige.

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