Was meinen Sie: Mehrfach vorkommende Straßen umbenennen?

Falkenberg/Elster, den 18. 07. 2016

Erfahrungen der Bürger sollen in Entscheidung der Stadtverordneten einfließen

Zum wiederholten Mal nach der Verwaltungsstrukturreform im Jahr 2002 befassten sich kürzlich die Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung mit der Frage, ob die im Stadtgebiet mehrfach vorkommenden Straßennamen abgeschafft werden müssen. Vorausgegangen war eine Aufforderung der Kommunalaufsicht, sich mit der Thematik zu befassen.

Damals wurden die Ortsteile Beyern, Großrössen, Kölsa, Rehfeld und Schmerkendorf in die Stadt Falkenberg/Elster eingegliedert und es ergab sich, dass nun einige Straßennamen mehrfach in Falkenberg vorkommen. Das kann zu Unklarheiten führen.

Die Befürworter der Umbenennung mehrfach vorhandener Straßennamen werfen sehr gewichtige Argumente in die Waagschale: vor allem die Klarheit bei Notrufen, die Voraussetzung für das schnelle Auffinden im Rahmen der Hilfeleistung ist. Aber auch die Navigationsgeräte in den Fahrzeugen weisen nicht immer den Weg zur richtigen Zieladresse; man kann schon mal im falschen Ortsteil ankommen. Auch die Post und Lieferungen sollen laut „Hörensagen“ mitunter im falschen Ortsteil ankommen.

Die Gegner der Umbenennung argumentieren so, dass es genügt, stets und konsequent den Ortsteilnamen anzugeben und dass es für Postdienstleister ausreichend ist, wenn Absender und Adressaten die Anschrift verwenden, die im Personalauseis eingetragen ist; zum Beispiel:

Frau Eva Mustermann, OT Rehfeld, Gartenstraße xy, 04895 Falkenberg/Elster.

Soweit zum Austausch der Standpunkte. Aber wie ist die Realität? Kommen der Rettungsdienst, die (wichtige) Post, der Besuch tatsächlich immer schnell und zielgenau an? Welche Erfahrungen haben Sie, werte Einwohnerinnen und Einwohner gemacht?

Bitte teilen Sie uns Ihre Meinungen und Erfahrungen entweder elektronisch an rathaus-falkenberg-elster@t-online.de oder telefonisch unter 035365 411-31 mit.

Nach der nochmaligen Beratung in den Ausschüssen wird die Stadtverordnetenversammlung in ihrer September-Sitzung einen Grundsatzbeschluss pro oder kontra der Umbenennung von Straßen fassen.

Wird die Entscheidung FÜR die Straßenumbenennungen getroffen, dann will man mit einem späteren Beschluss weitestgehend „softe“ Änderungen herbeiführen. Beispielsweise könnte aus der Feldstraße im Ortsteil Rehfeld die „Rehfelder Feldstraße“ und aus dem Buschweg in Schmerkendorf der „Schmerkendorfer Buschweg“ werden. Größere Kreativität benötigt die Umbenennung von Straßen, die einen Ortsnamen enthalten, z. B. die Torgauer Straße oder Falkenberger Straße.

Welche Folgen hätte eine Straßennamensänderung für die betroffenen Anwohner?

Zunächst:

Klarheit und Unverwechselbarkeit der Adresse. Aber es sind auch Wege zu erledigen und man muss sich an den neuen Namen gewöhnen und ihn auch anwenden.

Notwendig wäre es, dass jeder Besitzer eines Personalausweises die Adressänderung im Ausweis vornehmen lässt. Ebenso sind Adressänderungen in den Fahrzeugzulassungen erforderlich. Diese Änderungen können für eine Übergangszeit von voraussichtlich 6 Monaten nach der Umbenennung im Einwohnermeldeamt gebührenfrei vorgenommen werden. Diesen Weg müsste also (fast) jeder gehen.

Darüber hinaus muss jeder Betroffene selbst überlegen, wen er (auf eigene Kosten) über die Anschriftenänderung informieren sollte, z. B. Versicherungen, den Arbeitgeber oder diverse Vertragspartner.

Welche Straßennamen sind mehrfach vorhanden?

Folgende acht Straßennamen kommen 2 Mal vor: